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"Industrial Land Art im Ruhrland. Die Künstlergruppe B1 und die Folgen"
im Kunstmuseum Ahlen und im KunstVerein Ahlen
23. August - 25. Oktober 2009

Industrial Land Art im Ruhrland
Blick in die Ausstellung
Rolf Glasmeier
Rolf Glasmeier, Kaufhausobjekt "Schnappschüsse", 1969 / 70, Fotograf: Frank Finken, © VG-Bildkunst, Bonn 2009
Ferdinant Spindel
Ferdinant Spindel,Schaumstoffrelief, rot, 1969, Fotograf: Willy Fience, © VG-Bildkunst, Bonn 2009
Friedrich Gräsel
Friedrich Gräsel, Rocker I, 1968, Fotograf: Rolf Giesen, © VG-Bildkunst, Bonn 2009

Informationen zur Ausstellung

Das Kunstmuseum Ahlen und der KunstVerein Ahlen setzen ihren Schwerpunkt mit B1 und die Folgen in der Präsentation einer Künstlergruppe die im Jahr 1969 die B1 als zentrale Verkehrsader Namen gebend mit ihren künstlerischen Aktivitäten verbunden hatte. Helmut Bettenhausen, Bernd Damke, Günter Dohr, Rolf Glasmeier, Kuno Gonschior, Friedrich Gräsel, Ewerdt Hilgemann, Franz Rudolf Knubel, Ferdinand Spindel und Günter Tollmann sind die Künstler, die damals wegweisend unter dem Namen B1 skulpturale Architekturen, variable Formensysteme und Lichtzeichen zur Gestaltung der Autobahn und ihrer industriellen Umgebung imaginierten. Obwohl zu dieser Zeit der Mut und die Mittel zur tatsächlichen Umsetzung letztendlich fehlten, setzte die vom Siedlungs-Verband-Ruhr mit getragene Initiative entscheidende Impulse, die in den nachfolgenden Jahrzehnten ihre Folgen hatten.

Beide Ausstellungsorte in Ahlen zeichneten den künstlerischen Weg der ehemaligen B1 Akteure nach. Modellhaft und mit vielen realisierten Großprojekten gelang es den genannten Künstlern vor allem in den 1960/70er Jahren die Grenze zwischen Design und Kunst, Alltagswelt und Kunstwelt immer wieder spielerisch und konzeptuell zu überschreiten. Zeispiele für die Gestaltung von Architektur, Stadtraum und Industrielandschaft sind in Ahlen im Dialog mit den freien künstlerischen Werken der zehn Künstler zu sehen, von denen die Hälfte noch heute im Ruhrgebiet lebt und arbeitet. ("Was ist geschehen, von damals bis heute ?" lautet die Frage, der man mit den Ausstellungen ausschnitthaft nachgehen wollte. Spindel, Tollmann und Glasmeier werden mit ausgewählten Beispielen von 1968 bis in ihre späten Schaffensjahre begleitet, von den noch lebenden Künstlern zeigte der Kunstverein Ahlen zum Teil ganz aktuelle Arbeiten. Mit ca. 150 Exponate, unter ihnen Gemälde, Skulpturen, kinetische Licht- und Spielobjekte sowie Modelle, Fotografien und Videopräsentationen wurden allein in den beiden Ahlener Ausstellungshäusern neben der Fokussierung von zehn Künstlern ein Stück Ruhrgebietsgeschichte erzählt.

Zwei Wochen später reihte sich die Künstlerzeche "Unser Fritz 2/3" in Herne mit der Ausstellung gRenzüberschreitung 2, - einer spannenden Neuauflage der ersten Grenzüberschreitung im Jahr 1985 - in den thematischen Reigen der Industrial Land Ort im Ruhrland ein. Die Initiatoren in Marl, Ahlen und Herne wollen mit der Gesamtschau bereits im Vorfeld der Kulturhauptstadtereignisse im Jahr 2010 ein Zeichen setzen für die künstlerischen Potentiale und Aktionen, die speziell das Ruhrgebiet auszeichnen und geprägt haben.