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Damien De Lepeleire - Black Mythology
19.04.2009 bis 24.05.2009

Damien De Lepeleire
Blick in die Ausstellung
Damien De Lepeleire
Blick in die Ausstellung
Damien De Lepeleire
Damien De Lepeleire
Damien De Lepeleire

Informationen zur Ausstellung

Mit Werken von Damien De Lepeleire wurde die kleine Ausstellungsreihe "Malerei" eröffnet, der später die Ausstellungen mit Werken von Karin Hanssen, Paul Barsch und Paula Müller folgen.

Damien De Lepeleire zeigte mit seinen Werken, reliefartige Schlagschatten von Renaissanceskulpturen auf sonst leeren Leinwänden,  nicht nur die Grenze zwischen Malerei und Bildhauerei, sondern auch symbolträchtig die langen Schlagschatten des Humanismus, der in den nicht säkularen Skulpturen der Renaissance Ausdruck fand. Vorlage und Quelle der ausgestellten Werke.

In seinem Brief an Damien De Lepeleire schreibt Phillipe Van Cauteren:

Es gibt zur Zeit viele Diskurse und Gedanken über die figurative oder gegenständliche Malerei. Oft beschäftigt sich diese Malerei mit Bildvorlagen aus Medien oder der gegenwärtigen Ikonographie.

Sie sind eine Art Rezept, wo sich verschiedene Repräsentationsebenen vermischen. Die malerische Geste ist aber eine Haltung. Sie ist eine Vorgehensweise, bei der die Geschichte und die Tradition der Malerei als notwendige Reflexionsfläche benutzt werden soll. Jeder Maler hat nämlich eine Verantwortung gegenüber der weißen Leinwand. Jeden Eingriff oder jede malerische Tat verknüpft der Künstler mit der Vergangenheit. Man könnte da über jede künstlerische Aktivität sagen, aber es ist nie so ausgesprochen und wahr wie in der Malerei.

Die Malerei hat nichts mit Unschuld zu tun. Wäre die Landwand Tatort und der Maler ein Täter, dann ist die reiche Geschichte der Malerei das Opfer. Deine Kunst verhält sich anders.

Die Leinwand wird bei Dir zur Fläche, auf der Du eine Choreographie gestaltest, bei der Sensibilität und malerische Intellektualität zusammenfließen. Deine Arbeit verknüpft Eleganz mit kritischer Distanz. Ich könnte Deine Malerei selbst eloquent nennen.

In dieser spielerischen Leichtigkeit versteckt sich eine ernsthafte Befragung nach der Bedeutung und Notwendigkeit der Malerei. Black Mythology. Wie verhält sich eine Abbildung zum Bild? Was ist die abstrakte Kapazität, eine figurative Darstellung? Was macht Malerei eigentlich aus? Was ist ein Pinselstrich? Ist Schwarz eine Farbe? Deine Bilder helfen uns darüber nachzudenken. Die Malereien geben uns keine Antworten auf diese Fragen, aber verführen uns, die Geschichte und das Vokabular der Malerei zu überdenken. Dabei richtest Du den Blick auf eine ikonografische Vergangenheit. Abbildungen von Kleinskulpturen aus der Renaissance sind Vorlage und Quelle, um ein radikales Bild zu schaffen: Schwarze Ölkörper auf großen weißen Leinwänden. Hinter der Virtuosität der verschiedenen Formen verstecken sich Humor und ein Echo von malerischen Versionen.

Ellsworth Kelly, Henri Matisse, Kasimir Malewitsch. Black Power. Black Beauty. Black Mythology?

Philippe Van Cauteren, Gent 2009