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Jörg Rode
02.11.2008 bis 07.12.2008

Jörg Rode

Ausstellungseröffnung

Zur Ausstellungseröffnung am Sonntag, den 02. November 2008 um 11.00 Uhr laden wir Sie und Ihre Freunde herzlich in die Stadt-Galerie Ahlen ein.

Eröffnung: So., 02.11.2008, 11:00 Uhr

Begrüßung: Walter Rinke

Zur Ausstellung spricht: Philippe Van Cauteren

Der Künstler Jörg Rode ist anwesend.

* Zur Ausstellung erscheint ein Katalog und eine Edition.
* Es findet ein Künstlergespräch statt, der genaue Termin wird noch in der Tagespresse bekannt gegeben.

Ausstellungsdauer: 02.11.2009 bis 07.12.2008

Geöffnet: Do - Sa: 15.00 - 18.00 Uhr, So: 11.00 - 17.00 Uhr u.n.V.

Brief an Jörg Rode

Was wäre die Wirklichkeit ohne die Kunst? Was wäre die Kunst ohne die Kunst? Das sind Fragen die ich nicht beantworten kann, aber manche Künstler lassen mich spüren, wo mögliche Antworten oder »Lösungen« gefunden werden könnten. Und du bist einer von den Künstlern, die dazu Gedanken formulieren.

Es hat lange gedauert, bevor ich Arbeiten von dir wirklich geseh en habe. Meine Kenntnisse über deine Kunst hatten sich vor allem aus unseren vielfältigen Begegnungen und Diskussionen gespeist. Ich hatte nur Fragmente gesehen, die vermuten ließen, für was deine Arbeiten stehen. Und meine Vermutung wird mit dieser Ausstellung im Ahlener Kunstverein bestätigt. Deine Skulpturen oder Plastiken sind eine kunst­ und gesellschaftskritische Auseinandersetzung, in denen die traurige Melancholie des Seins auf die Kunst trifft. Ich war gerade in Bukarest, wo ich den riesigen Ceaucescu Palast umkreist habe. Dieses riesige, architektonische Monster hat mich notwendigerweise – und ich weiß nicht genau warum – ständig an deine Arbeiten denken lassen. Es steht in der Stadt als schwer zu verkraftendes Erinnerungsbild eines gesellschaftlichen Modells, das verloren gegangen ist. Auch deine Skulpturen haben mit Verlust zu tun. Bei dir zeigt der Verlust sich anders, er ist leise. Wenn man als Betrachter den stereotypen Blick auf eine Skulptur hinter sich lässt, ist er ein fach zu lesen. Deine Arbeiten sehen aus, als wären sie Skulpturen. Aber eigentlich sind es mentale Konstruktionen, in denen verschiedene Denkmodelle aufeinandertreffen.

Eine bestimmte Defnition von Öffentlichkeit trifft auf ein klassisches künstlerisches Modell, wie eine Skulptur auszu sehen hat. Eine Resonanz von Modernität versucht sich immer noch unter dem »Schnee« und den Abfällen unserer Gesellschaft zu halten. Aber was sind diese Abfälle? Sind es die Kippen, die kleinen Zettel? Oder sind die Skulturen an sich als Abfall gemeint? Kunst und Wirklichkeit! Eine Obsession, die schon Generationen von Künstlern beschäftigt hat.

Ich fnde in deinen Arbeiten eine Methodik, die zu tun hat mit einer Verweigerung sich im Ästhetischen an sich zu bewegen. Deine Arbeiten sind für mich die Begegnung der Ready­Mades von Marcel Duchamp mit dem Absurden von Andreas Slominski und dem leisen Dasein von Giorgio Morandi. Genau wie Morandi, machst du wieder und wieder Stillleben, die die Seele spiegeln im Theatra len und Brutalen der Welt. Oder sind deine Arbeiten eher ein Fenster auf die Welt? Spiegel oder Fenster? Spiegel – der Spiegel.

Philippe Van Cauteren, Sofa, Oktober 2008