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1. Ausstellung der Reihe "Rethinking Space"

"ECHO CHAMBER" eine Raum-Zeichnung von Christine Rusche
10.04. bis 15.05.2011

ECHO CHAMBER
ECHO CHAMBER, 30 m x 9,50 m x 2,85 m, PVAC Wandfarbe/acrylic paint, Kunstverein Ahlen, 2011
ECHO CHAMBER
ECHO CHAMBER, 30 m x 9,50 m x 2,85 m, PVAC Wandfarbe/acrylic paint, Kunstverein Ahlen, 2011
ECHO CHAMBER
ECHO CHAMBER, 30 m x 9,50 m x 2,85 m, PVAC Wandfarbe/acrylic paint, Kunstverein Ahlen, 2011

Informationen zur Ausstellung

Für die Ausstellung im KunstVerein Ahlen hat die in Berlin lebende Künstlerin Christine Rusche (geb. 1971) eine neue, ortsspezifische Raum-Zeichnung entwickelt, die nur für die Dauer der Ausstellung existierte.

Ausgangpunkt und Thema dieser Raum-Zeichnung war die Architektur des 300 qm großen Ausstellungsraumes. Der Konzeption dieser Raum-Zeichnung ging eine genaue Analyse des Ortes voraus, d. h. seiner sichtbaren und unsichtbaren Koordinaten, die die Wahrnehmung des Raumes mitbestimmen. Die spezifischen Gegebenheiten und Eigenschaften der Raumsituation aufgreifend entwickelte die Künstlerin eine Raum-Zeichnung  die den Ausstellungsraum des KunstVereins architektonisch erweiterte und in eine begehbare Skulptur verwandelte. Auf dieses Weise entstand ein temporärer Ort, in dem die herkömmlichen Grenzen zwischen "Kunstwerk" und "Ausstellungsraum" verschwammen.

Christine Rusches erarbeitet ihre Raum-Zeichnung immer ortsspezifisch und vor Ort. Das von ihr an einem maßstabsgetreuen Modell entwickelte Bild wird mit Farbe direkt auf die Wände aufgetragen und dabei raumgreifend in die Architektur eingearbeitet, so dass sich die Zeichnung von der Wand in den Raum erweitert. Dabei bezieht sich die Künstlerin unmittelbar sich auf die Volumina, Rhythmen und Proportionen der vorgefundenen Architektur und kommentiert sie, indem sie dem Raum eine weitere, fiktive architektonische Struktur hinzufügt. Es kommt zu einer Überlagerung von realem und gezeichnetem Raum, von Wirklichkeit und Bild, von Zwei- und Dreidimensionalität. Somit ist der Raum nicht mehr "nur" Ausstellungsraum, sondern zugleich Ausgangspunkt, Träger und Bestandteil der Arbeit.

Die visuelle Sprache von Christine Rusches Raum-Zeichnungen ist reduziert. Die Künstlerin setzt ausschließlich geometrische Formen und Linien ein, um im Raum Richtungen, Perspektiven und Bewegungen zu beschreiben. Bei der Farbwahl beschränkt sie sich auf Schwarz und Weiß, um so den Kontrast und das Nebeneinander von Bild und Raum hervorzuheben. Die matte, lichtabsorbierende Farbe, die Christine Rusche für ihre Arbeiten verwendet, unterstützt die physische Präsenz der gemalten Formen und lässt sie als Teil der Architektur erscheinen. Mit dem Gegensatz von Schwarz-Weiß wird das Skulpturale der Arbeiten betont, wodurch die Raum-Zeichnungen trotz ihrer Flächigkeit eine physische Präsenz vermitteln und sich der Innenraum scheinbar nach Außen öffnet. Damit gelingt Christine Rusche in ihren Raum-Zeichnungen etwas, was eigentlich unmöglich ist: Die Expansion des Raumes durch die Fläche.

Bei der Finissage der Ausstellung am 15.05.2011 wurde die Raum-Zeichnung "ECHO-CHAMBER" von Jens Brülls am Schlagwerk interpretiert. Mit den Werken der zeitgenössischen Komponisten Samir Odeh Tamimmi (Zikkra – Erinnerung), Peter Gahn ("Nachtsicht" und  "ink, colours and gold on paper III") und der Uraufführung von  des Werks „Mouvements“ von Erik Janson, das eigens für die Ausstellung komponiert wurde, gelang die Verbindung der visuellen Erlebnisse, die die Raum-Zeichnung von Crisitine Rusche vermittelte, mit den akustischen. Insbesondere durch das Werk von Erik Jansen, bei dessen Aufführung die Besucher aufgefordert wurden durch den Raum zu "wandern", erschloss sich die Expansion des Raumes durch die Fläche, die Christine Rusche  mit der Raum-Zeichnung gelungen war, auch akustisch. Beide Werke verbanden sich zu einem eindrucksvollen Gesamterlebnis, das je nach Standort immer neue Assoziationen und Variationen anboten.

ECHO CHAMBER
ECHO CHAMBER, 30 m x 9,50 m x 2,85 m, PVAC Wandfarbe/acrylic paint, Kunstverein Ahlen, 2011

Vita

Christine Rusche
*1971 in Kühlungsborn

Studium/Künstlerischer Werdegang

  • 2008/2009: Gastprofessur, Kunstakademie Münster
  • 1994-2001: Studium Freie Kunst, Staatliche Akademie der Bildenden Künste, Stuttgart, Malerei/Freie Grafik

Einzelausstellungen (Auswahl)

  • 2011: Raum-Zeichnung, Kunstverein Ahlen
  • 2010: PITCH, Raum-Zeichnung+räumlich installative Arbeiten, Galerie Marion Scharmann, Köln
  • 2009: WHITEOUT, Raum-Zeichnung+neue räumlich installative Arbeiten, Realace, Berlin
  • 2008: SEGUE, Raum-Zeichnung, Galerie Marion Scharmann, Köln
  • 2007: DRAUGHT, Raum-Zeichnung, Realace, Berlin
  • 2006: SNATCH, Raum-Zeichnung,„2 aus...Stuttgart“, KKV im Fridericianum, Kassel (D) (Katalog)
  • 2006: DROP-STUFFED, Raum-Zeichnung, Konsortium, Düsseldorf
  • 2005: FLATLAND, Raum-Zeichnung, Le Plateau - Frac-Île de France, Paris (Frankreich)
  • 2003: OUTWHERE, Raum-Zeichnung und Zeichnungen L.A. International - Galerien Biennale, Robert Berman Gallery, Los Angeles (USA) (Katalog)

Ausstellungsbeteiligungen (Auswahl)

  • 2011: Raum-Zeichnung, RAiR#3, Rotterdam (NL)
  • 2011: Ausstellung + Publikation zum Symposium “Concrete Geometries”, AA - Architectural, Association School of Architecture, London (UK)
  • 2010: FLUTTER2, Raum-Zeichnung, in TipTopStop (Heimat&Sachkunde), Köln
  • 2008: DEAD RECKONING, Raum-Zeichnung, in „Illusion & Konsequenz“, Kunsthalle Mainz
  • 2007: OFF SOUNDINGS, Raum-Zeichnung, „Secondary Structures“, KIT Kunsthalle Düsseldorf
  • 2007: CLASH, Raum-Zeichnung,„Groothertogdom Brabant“, VANABBEMUSEUM,Eindhoven NL
  • 2006: FLAT-HAT, Raum-Zeichnung, „Wucherungen...“, Städt.Galerie, Nordhorn (Katalog)
  • 2006: FOUR-FLUSH, Raum-Zeichnung (Fassade), Sile der Stadt, Hamburg (Katalog)
  • 2005: DEUCE, Raum-Zeichnung, „Alles nur geträumt?“, Württb. Kunstverein, Stuttgart (Kat.)
  • 2005: PLATEAUFAR, Raum-Zeichnung, Entourage de ?, Villa Merkel, Esslingen (Katalog)
  • 2004: SPRAIN, Raum-Zeichnung, in „BEST OFF“, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
  • 2003: SPACESCAPES-LANDLINES, Raum-Zeichnung, Internationale Architekturbiennale Rotterdam, TENT - Zentrum für Bildende Kunst (CBK), Rotterdam (NL) (Katalog)
  • 2002: RAUM_4, Raum-Zeichnung, Galerie OPEN-END Art, Chicago (USA)

Förderungen/Stipendien

  • 2005: Bundesstipendium Cité Internationale des Arts, Paris (Frankreich)
  • 2003: Artist in Residency mit Ausstellung in Los Angeles, (USA)
  • 2003: Landesgraduiertenstipendium Baden-Württemberg
  • 2002: Auslandsstipendium der Kunstakademie Stuttgart für Chicago (USA)
  • 2001: DAAD Stipendium, Artist in Residency, Foundation B.a.d., Rotterdam, (NL)

Sammlungen / öffentliche Ankäufe

  • 2010/2011: Raum-Zeichnung, (Eingangshalle) Kranbau Eberswalde (Kirow Ardelt GmbH)
  • 2009: CROSS CUT, Raum-Zeichnung für Alysis in Arnhem/Velp (NL), Projekt: SKOR, (Stichting Kunst en openbare Ruimte), Amsterdam (NL)
  • 2008: CIRCUIT, Raum-Zeichnung, Projekt: Rijksgebouwendienst der Niederlande
  • 2006/2007: RHUMBS, Raum-Zeichnung, Kunstsammlung INTERPOLIS/Achmea, Tilburg (NL)

Mehr zu Christine Rusche: http://christine-rusche.de