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Rebecca Michaelis: HERE NOW – NEVER NOWHERE
10.10. bis 16.11.2014

Rebecca Michaelis
Rebecca Michaelis
Rebecca Michaelis

Information zur Ausstellung

In seiner letzten Ausstellung in 2014 zeigte der KunstVerein Ahlen Arbeiten der Berliner Künstlerin Rebecca Michaelis. Neben aktuellen Werken auf Papier wurden auch zwei speziell für diese Ausstellung angefertigte Wandmalereien sowie zwei Mobiles der Künstlerin vorgestellt.

"Auf den ersten Blick erinnern ihre eigenen Zeichnungs- und Gemäldeserien an Stoffe oder Musterproben, auf denen der  Kanon der Abstraktion in immer wieder neuen Kompositionen und Nuancen durchgespielt wird. Als "Familiar Patterns" bezeichnete der Berliner Kunsthistoriker Marcus Becker die dekorativen Ornamente, die Michaelis' Gemälde und Farbräume prägen. Tatsächlich vermitteln sie das Gefühl, als hätte man sie irgendwo schon gesehen. Erst beim genauen Hinsehen stößt man auf die Spuren und Schichten, die die Denkbewegungen dieser Malerei vermitteln. Unter der vermeintlich fertigen Oberfläche offenbaren sich die Arbeits- und Bildfindungsprozesse, die Umrisslinien von Schablonen, Ansatzpunkte von Zirkeln, abgewaschene oder abgeschliffene Farbschichten.

Ebenso wie Michaelis Farben und Material kontrastreich gegeneinander ausspielt, tut sie dies auch mit den Arbeitsprozessen. Dem genau Abgezirkelten, Kalkulierten, stehen Zufall und Intuition gegenüber. Das Muster bricht oder weist Lücken auf, die Anschlüsse stimmen nicht. Zugleich gehört zu den vielen Arbeitsschritten auch immer wieder das Aus- oder Abwaschen der Linien und Formen, die zerlaufen oder verblassen, Schlieren, Tropfen und unberechenbare Farbverläufe bilden. So entstehen aus symmetrischen, rasterartigen Strukturen organische, warme Untergründe." (Oliver Koerner von Gustorf)

"Man wird unmerklich in Rebecca Michaelis' in-situ-Arbeiten hineingezogen, will an den flirrenden Bewegungslinien vorbeiziehen, um dann bei der eigenen Bewegung im Raum immer wieder aufs Neue ungeahnte Bildeindrücke auszumachen. [...] Die im Raum hängenden orangefarbenen Kreisformen offerieren unzählige Blickachsen, die das Verhältnis von Farbe und Form auf ganz einfache Weise multiplizieren und verdichten. Je nach Standpunkt organisieren sich Umgebung, abstrakte Liniengebilde und schwebende Kreisformen zu einer präzisen, freilich nie erstarrenden Bildtektonik aus räumlichen Versatzstücken und planem, halbrunden Liniengeflimmer. Aus der Ferne verwandeln sich die architektonischen Gegebenheiten noch in bildhafte, musterartige Erscheinungen; in der Nahsicht kehren die repititiven Farb- und Formelemente ihr Gemachtsein hervor und geben sich als ihren eigenen Entstehungsprozess repräsentierende Oberflächen.

Die Symbiose von Dingcharakter und Bildhaftigkeit, das Spiel mit Wiederholung, Ähnlichkeit und Differenz und nicht zuletzt die Wechselwirkung zwischen Statischem und Beweglichem prägen diese gelassenen räumlichen Arrangements." (Birgit Effinger)