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Jahresgaben Verein Stadt-Galerie

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Verzauberung durch Irritation

Ira Marom

Digital Garden

Ira Marom, Digital Garden
Ira Marom, Digital Garden
Ira Marom, Digital Garden

Eine Sand-Media-Installation in der Diele des Heimatmuseums der Stadt Ahlen.

Der Rahmen für diese Installation definiert sich durch die Begegnung und Fusion zweier Materialen: Sand/Erde (Bodenständigkeit) und Laserdruck (high-end technology).

Ein speziell entwickeltes Laserdruckverfahren ermöglicht den Druck digitaler Informationen (Bilder aus dem Internet entnommen) direkt auf eine Sandfläche. Erde ist zeitlos, ursprünglich und speichert in sich alle Materialien. Erde ist auch der Rohstoff für Silicon zur Herstellung von "Chips". Auf einer Achse von der Höhlenmalerei bis zum Internet weckt die Installation Fragen über das zeitlose menschliche Bedürfnis, Spuren zu hinterlassen.

Sowohl durch die Betrachtung wie auch durch eine mögliche Teilnahme der Besucher, an der Einbettung von Bildern in die Sandwiese, bietet diese Installation die Möglichkeit des Pendelns zwischen dem Dasein als homo sapiens, der sich der Informationstechnologie bedient, und der spielerischen Neigung, Spuren im Sand zu hinterlassen.

Die dreidimensionalen Sandburgen wachsen aus den zweidimensionalen digitalen Bildern, auf denen sich Menschen als Sandburgenbauer im Internet profilieren. Allerdings wirken auf dem Internet diese Bilder steril, sie entbehren jeglicher Lebendigkeit.

Das angebotene Kontrastbild, welches im "Digitalen Garten" zu sehen ist, wirkt deshalb umso mehr als Hommage an den Hersteller von Sandburgen auf Stränden weltweit.

Die zweidimensionalen, auf erhöhte Sandflächen gedruckten Bilder, die dreidimensionalen ruinenhaft gebauten Sandburgen und die futuristische Neonbeleuchtung verleihen der Arbeit eine Atmosphäre der Andacht, mit der diese Hommage zu einer haptischen Erfahrung gemacht wird. Zu dem Digitalen Garten gehören auch die aufgestellten Blumentöpfe mit Kakteen. Sie bieten eine skurrile Form der Verankerung dieser digitalen Bilder und ihrer Verwandlung zu bodenständigen Objektflächen.

Im Mittelpunkt dieser Installation, die sich mit der Chronik der Informationsgesellschaft auseinandersetzt, steht der Mensch als unersättlicher Konsument von Bildern und Texten, der sich derzeit in einer Epoche befindet, in der seine Beziehung zur Information neu formuliert wird.

Lebenslauf

Geboren 1955 in Naharia / Israel

1979-1982 Studium an der Tel-Aviv School of Art (B.A. Diplom).
1984-1985 Stipendium der Claremont Graduate School of Art Los Angeles (M.A.).
1991-1994 Initiator von "Das Moderne Museum der Vergänglichen Kunst" , Köln
1995-1997 Projektleitung an der Sozialpädagogischen Fakultät der Universität Köln.
seit 1997 Lehrauftrag an der Sozialpädagogischen Fakultät der Universität Köln: "Sozial Art, LandArt, Kunst- Ressourcen in edukativen Systemen".

Ausstellungen

  • 1983 "Tat Rama" Galery/Tel Aviv, Israel 1984 CGS Los Angeles, U.S.A.
  • 1985 "Jerusalem Art Festival", Israel 1987 Alte Spinnerei, Bielefeld,
  • 1988 Landesmuseum Mainz
  • 1991-1994 Simulationsprojekt "Modern Museum of Transient Art", Köln,
  • 1999-2000 EXPO 2000, "Earth Wall" für den BMZ/GTZ Global-House- Pavillon. 2001 "Kunsten Festival des Arts" Brüssel
  • 2002 "Reise in Zeiten von Cyberspace " Städtische Galerie Böblingen
  • 2002 "Build-IT" Messe Berlin

lebt und arbeitet in Köln