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Simone Zaugg - Lost in Work
23.10. bis 29.11.2015

Lost Horizon
Lost in Work 01
Lost in Work 03
Lost in Work 08
pro helvetica

Information zur Ausstellung

In seiner aktuellen Ausstellung zeigt der KunstVerein Ahlen Fotografien und Videoarbeiten der Schweizer Künstlerin Simone Zaugg. Die performativen und installativen Projekte und Videoarbeiten von Simone Zaugg reagieren auf die vorhandene architektonische, soziale, kulturelle, historische und geografische Substanz und verbinden recherchierte Bild-, Gedanken- und Erinnerungsräume mit wirklichen Räumen und Situationen.

Für das Projekt "Lost in Work" wird die Zeche Westfalen in Ahlen mit ihren stillgelegten Anlagen und Schächten zum Dreh- und Dokumentationsort für die Arbeit der Künstlerin. Bis zu ihrer Schließung im Jahr 2000 war die Zeche mit rund 5.000 Beschäftigten einer der Entwicklungsmotoren der Stadt Ahlen. Geblieben ist ein eindrucksvolles Zeugnis der Industriekultur, welches inzwischen eine kulturelle und gewerbliche Nachnutzung erfährt. Die sanierte unter Denkmalschutz stehende Zechensiedlung Neustadt wurde zwischen 1910 und 1924 mit Beginn des Steinkohlenabbaus im Sinne des Gartenstadt-Ideals errichtet. Neben der Arbeitswelt unter Tag ist die Wohnsiedlung als Wohn- und Lebensort der ehemaligen "Kumpels" und ihrer Nachfahren, aber auch als politisches Stadtentwicklungsgebiet im Fokus des Projektes. Der sichtbare Dialog zwischen Historie und Heute, zwischen Arbeit und Leben steht im Zentrum von Simone Zauggs künstlerischer Auseinandersetzung in Ahlen. Die Frage zwischen Verbindungen oder Grenzen, zwischen Arbeit und Leben ist heute hochaktuell und beschäftigt uns privat genauso wie öffentlich-politisch.

Im Spannungsfeld zwischen Architektur und Natur, zwischen Zeitzeugen und Verschwinden, zwischen Überleben und Leben, zwischen Tiefe und Oberfläche, zwischen Körper und Arbeit, zwischen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden kurze Handlungen, Aktionen, Performances von der Künstlerin in der Zeche inszeniert, um die Zwiespältigkeit dieses Steinkohle-Bergwerkes, seiner Geschichte und seiner vordergründigen Ästhetik in konkrete Bilder zu übersetzen.

Parallel zur Entwicklung von visuellen Bildern und Sequenzen wird der Ort auch akustisch ausgelotet. Er ist ein enormer Klangkörper. Klänge, Hall, Stimmen, Echos, die Zauggs performative, fotografische, zeichnerische und filmische Arbeit begleiten, werden aufgenommen und zu einer vielschichtigen Tonspur komponiert. Erst das Zusammenspiel von Bild und Sound lässt die räumlichen und zeitlichen Dimensionen spürbar werden.

Das Ausstellungsprojekt wird unterstützt von der pro helvetia Kulturstiftung.

Vita von Simone Zaugg